Fair gehandelte Grußkarten werden nicht unbedingt als Erstes mit Weltläden in Verbindung gebracht – im Gegensatz zu „typischen“ Produkten aus Fairem Handel wie Kaffee oder Tee. Immer mehr Weltläden bieten aber mittlerweile ein breites Sortiment an fairen Grußkarten aus aller Welt.
Die Karten unterscheiden sich dabei nicht nur hinsichtlich der Herstellungsart und der Motive, sondern auch in Bezug auf die sozialen Hintergründe der HerstellerInnen. Was alle hingegen eint, ist die Möglichkeit, durch den Verkauf der Karten ihre Lebensumstände zu verbessern.
Ein Beispiel aus dem Weltladen Soltau – Karten mit Blechmotiven
Die Nichtregierungsorganisation KICK Trading (KICK: Kisumu Innovation Center Kenya) stellt Karten aus handgeschöpftem Papier mit Motiven aus Blech her. Seit 2005 werden die Produkte der 1993 gegründeten NGO im Fairen Handel vermarktet. Importiert und in Weltläden vertrieben werden die Karten über die dwp eG Fairhandelsgenossenschaft.
Neben einem fairen Einkommen wird den mehr als 80 angestellten HandwerkerInnen der Zugang zu verschiedenen Fortbildungsmaßnahmen wie Produktentwicklung und -design ermöglicht. MitarbeiterInnen, die Designs entwickeln, erhalten einen prozentualen Umsatzanteil. Zudem besitzen die KunsthandwerkerInnen 20 Prozent an der Organisation. Mit dem Einkommen werden mindestens 100 Familien direkt und über 500 Familien indirekt unterstützt.
Als Rohstoff für das selbstgemachte Papier dient die Wasserhyazinthe, eine invasive Pflanze, die in den Feuchtgebieten rund um den Viktoriasee wuchert. Die Motive der Karten werden aus recycelten Materialien wie Drähten von beschädigten Motoren und Kühlschrankkompressoren, gebrauchten Blechdosen und alten Telefonkarten hergestellt.
Das aktuelle Sortiment von dwp umfasst sieben verschiedene Motive aus Blech, wie zum Beispiel einen Fußball- und einen Gitarrenspieler, einen Lebensbaum oder ein Paar auf einem Fahrrad.
Weitere Informationen zu den Karten und den ProduzentInnen gibt es unter www.dwpeg.de oder www.kicktrading.org.